Kognitive Kapazitäten und Demenz

Mit fortschreitenden körperlichen bzw. gesundheitlichen und funktionalen Einschränkungen im höheren Lebensalter gehen sehr häufig auch kognitive Beeinträchtigungen einher. Körperliche und kognitive Verluste verstärken sich dabei wechselseitig. Dementsprechend sind kognitive Einschränkungen in der Regel mit altersbedingten körperlichen Einschränkungen verbunden und umgekehrt.

Zur Erhebung des kognitiven Status der hochaltrigen Studienteilnehmer/innen wurde ein kognitiver Test durchgeführt („Drei-Wörter-Uhrentest“). Die Ergebnisse des kognitiven Tests lassen auf relativ weit unter Hochaltrigen verbreitete, zumindest beginnende kognitive Einschränkungen schließen. Lediglich 19,8% der Teilnehmer/innen haben den Test fehlerfrei absolviert. Bei fast der Hälfte musste der Test als auffällig oder sogar sehr auffällig beurteilt werden. In diesen Fällen besteht bereits ein erheblicher Demenzverdacht.

Kognitive Defizite lassen sich dabei nicht nur bei gesundheitlich und funktional bereits stark eingeschränkten Personen, sondern auch bei ansonsten vergleichsweise „rüstigen“ und selbständigen Hochaltrigen feststellen. Zwar handelt es sich hier in den meisten Fällen nicht um schwerwiegende Defizite. Dennoch deutet der Befund auf eine allgemein erhöhte kognitive Verletzlichkeit im hohen Alter hin, die zwar nicht mit Demenz gleich zu setzen ist, die aber in eine Demenz münden kann.

Kognitiver Test (ÖIHS III 2019/20)

Kognitive Defizite lassen sich dabei nicht nur bei gesundheitlich und funktional bereits stark eingeschränkten Personen, sondern auch bei ansonsten vergleichsweise „rüstigen“ und selbständigen Hochaltrigen feststellen. Zwar handelt es sich hier in den meisten Fällen nicht um schwerwiegende Defizite. Dennoch deutet der Befund auf eine allgemein erhöhte kognitive Verletzlichkeit im hohen Alter hin, die zwar nicht mit Demenz gleich zu setzen ist, die aber in eine Demenz münden kann.

Wie Längsschnittanalysen nahelegen, nehmen kognitive Defizite mit steigendem Alter tendenziell weiter zu. Besonders Personen mit bereits bestehenden kognitiven Defiziten tragen ein erhöhtes Risiko, im zeitlichen Verlauf eine Demenz zu entwickeln.

Entwicklung kognitiver Funktionen seit Ersterhebung (ÖIHS III 2019/20)

Angesichts dieser Ergebnisse scheinen präventive Strategien erforderlich, die auf den Aufbau von körperlichen, kognitiven, emotionalen und sozialen Ressourcen zielen, um das Auftreten erster Demenzsymptome zu verzögern oder auch zu vermeiden. Hier bedarf es nationaler Strategien, die auf die Entwicklung entsprechender Angebote zielen. Im Hinblick auf die Tatsache, dass sich die Gruppe der Hochaltrigen in Zukunft deutlich vergrößern wird, gewinnen solche Strategien zusätzlich an Bedeutung.

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